Ob Gott, Staat oder Patriarchat – Herrschaft hat viele Gesichter. Die Linke vereint eine lange Geschichte des Kampfes gegen genau diese Ungleichheit und Unterdrückung. Doch wie können wir bereits im Hier und Jetzt unsere Ideale umsetzen? Wie können wir Missstände bekämpfen ohne gleichzeitig selbst Herrschaftsstrukturen zu schaffen? Und wie könnte eine Welt ganz ohne Herrschaft aussehen?
All das werden wir am 3. April zusammen im Il Corvo diskutieren. Gemeinsam kämpfen – ohne Herrschaft!
Ein Missverständnis mit Tradition? Vortrag am So. 13.03. um 18 Uhr im „Il Corvo“ Mozartstr.12 Innsbruck
Edward Saids Orientalism, das eine der wichtigsten geisteswissenschaftlichen Interventionen in die Diskurse des 20. Jahrhunderts darstellt und zurecht als Gründungsdokument der Postcolonial Studies bezeichnet wird, hat entsprechend auch Eingang in die feministische Theorie gefunden. Doch so wichtig das Werk als politische Intervention war, so fragwürdig und umstritten ist seine methodische Schlüssigkeit und damit seine Aussagekraft. Said selbst war sich diesen Mangels durchaus noch bewusst – im Gegensatz zu seinen poststrukturalistischen Erb*innen, deren identitäre Differenzsucht und essentialistische Kulturalismen das linke Spiegelbild der rechten Identitären darstellen. Eine genauere Beschäftigung mit diesem Schlüsseltext der Postmoderne und seinen Ursprüngen bei Foucault und Nietzsche kann Licht auf dieses Phänomen werfen, indem sie zeigt, dass es quasi nicht möglich ist, sich auf Orientalism zu beziehen, ohne sich selbst in Widersprüche und theoretische Sackgassen zu verstricken. Genau diese Widersprüchlichkeit kennzeichnet den zeitgenössischen, postkolonial geprägten Feminismus mit seinem Fokus auf Identität, Differenz, Privileg, Kultur und Sprechort. Er hat an die Dekonstruktion von Identität und Differenz nicht deren Aufhebung angeschlossen, sondern ihre Idealisierung. Diese Idealisierung der Differenz geht bis zur Reproduktion dessen, was Said in seinem Werk überwinden wollte – Orientalismus – und führt zur feministischen Entsolidarisierung im Kampf gegen das transnationale Patriarchat. Der Vortrag wird beleuchten, warum das so ist, und dabei dem Thema wie dem Werk „Orientalismus“, von seinen ideengeschichtlichen Wurzeln bis hin zu seinem teils entstellten Weiterleben in der Analyse gegenwärtiger Geschlechterverhältnisse, auf den Grund gehen, um mit Said festzustellen, dass die Begriffe ‚Orientalism’ und ‚Westen’ zusammenfallen.
Heute wieder im Il Corvo – die Drawing Session. Ab 19:30 gibts nicht nur leckeres Essen sondern auch Platz zum Sketchen und Zeichnen. Kommt gerne vorbei, bringt eure Malsachen mit und lasst uns zusammen kreativ sein. Bis später…
Café Lotta goes Il Corvo, denn dort findet eine Buchpräsentation statt zum neu erschienenen Buch vom Autori*innenkollektiv FE.IN. Das Il Corvo ist normal geöffnet, die Veranstaltung startet um 19:30 Uhr. aus dem Klappentext: „Antifeminismus will die Errungenschaften der (queer)feministischen Bewegungen zurückdrehen: durch Begriffsumdeutungen, Angriffe auf reproduktive Rechte, Ressourcen und Gleichstellungsmaßnahmen. Akteur*innen der extremen Rechten, Konservative und die „gesellschaftliche Mitte“ treffen sich in einer Ideologie von Frauen*hass und LGBTIQ*feindlichkeit. Sie vereint der Wunsch nach einer binären Geschlechterordnung und einer Männlichkeit, die gemeinhin als »toxisch« bezeichnet wird. Antifeminismus kann auch tödlich sein: Der Glaube an männliche Vorherrschaft stellt die Basis für sexualisierte Gewalt, Femizide und Terrorismus dar. Paradoxerweise hat die Rechte »Frauenrechte« dort für sich entdeckt, wo die »weiße Frau als Opfer« eine scheinbar neue Mobilisierungskraft entfalten kann: in Kandel, Chemnitz oder Wien. Wo antifaschistische Kritik diese rassistischen Frauenrechtskämpfe als reine Instrumentalisierung abtut, wird verkannt, dass das Engagement rechter Frauen* auch als Selbstermächtigung funktioniert – die jedoch antifeministisch bleibt. Dagegen stellt dieses Buch einen Feminismus, der die patriarchale Ordnung hinterfragt, Männlichkeit nicht heilen will und grundlegend antifaschistisch ist.“
Am Donnerstag 24.2. kochen 2 Gastköchinnen aus Dagestan & Afghanistan vegetarisches Pilaw (ein Reisgericht). Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher*innen, ein Teil der Einnahmen geht an die abschiebebedrohte Familie M. ! Essen gibt´s ab 18 Uhr
Foodsharing ist eine Gemeinschaft aus großteils ehrenamtlichen Personen, welche in Deutschland, Österreich und der Schweiz überschüssige Lebensmittel verteilt. In Innsbruck ist die Initative 2014 entstanden und organisiert die Abholung von Lebensmitteln, die sonst entsorgt würden. Sie holen Lebensmittel bei Händler*innen und Produzent*innen ab und verteilen diese. An dem Abend werden Mitglieder von Foodsharing Innsbruck ins Il Corvo kommen und über das Konzept sprechen. Kommt gerne vorbei!
Wir verkaufen Olivenöl von Gefährt*innen aus Griechenland. Der Erlös kommt politischen Gefangenen in der Türkei zugute! 1L kostet 12 Euro, 5L Kanister 60 Euro.