Leitidee
Wir wollen das „Il Corvo“ als gastfreund*innenschaftliche und offene Betreiberinnen mit sozialem Gespür führen.
Wir sind ein bisschen wie der gute Mensch von Sezuan: Wir versuchen sinnvolle Produkte, leistbare Preise und emanzipatorische Ideale miteinander zu verbinden.
Essen
Die täglich variierenden Gerichte werden aus saisonalen, überwiegend regionalen Produkten hergestellt, darunter ein Großteil gerettete Lebensmittel. Die ausschließlich vegetarischen Speisen bleiben möglichst simpel. Sie sind gesund, liebevoll angerichtet und machen satt! Das Essen wird zum Solidaritätspreis – also gegen freie Spende ausgegeben.
Wir beziehen den Großteil unsere Lebensmittel von verantwortungsbewussten Zuliefererinnen aus dem Raum Tirol, Norditalien und Ostösterreich.
Trinken
Leistbarer Wein im Offenausschank, traditionelles Bier vom Fass, wechselnde Aperitif-Spezialitäten, zapatistischer Kaffee sowie hausgemachte Limonaden und alkoholfreie Getränke laden ein, im „Il Corvo“ vorbeizuschauen, auch ohne zu Essen.
Gemeinschaft
Die Preispolitik des Lokals wird es allen Einkommensschichten ermöglichen, im „Il Corvo“ am Miteinander teilzunehmen. Ein wichtiges Prinzip ist: Geld darf kein Grund für sozialen
Ausschluss sein.
Im Fokus des Lokals wird die Gemeinschaft liegen, welche sich beim Zusammensitzen ergibt. Das Beisammensein soll gemütlich, aber interessant sein und die Einsamkeit, welche viele Menschen beschäftigt, durchbrechen.
Gasthäuser waren in Tirol zur Zeit der Bauernkriege relevante Ort, an denen nicht nur über die Verhältnisse diskutiert sondern auch Pläne für den großen Umsturz geschmiedet wurden. Heute noch sind Lokale der Ort, an dem Menschen sich über ihre Arbeit, ihre Lebensrealität und ihre Probleme austauschen – mit dem Potenzial Platz der Organisierung und Planung zu werden.
Ruhe
Das „Il Corvo“ soll aber auch Raum bieten, um sich zurückzuziehen, zu lesen, zu zeichnen oder zu schreiben. Frei zugängliches Internet soll die Möglichkeit geben, am Laptop zu arbeiten. Ein PC, der kollektiv genützt werden kann, ist ebenfalls vorhanden.
Kultur & gesellschaftliche Verantwortung
Zeitpunkte, um miteinander Kunst zu machen (Malen, Drucken…) oder mögliche bürokratische Probleme zu lösen (Anträge, Bewerbungen, Interviews vorbereiten etc.) sind wiederkehrend eingeplant – hier verweisen wir auf das Monatsprogramm.
Für Interessierte: unterschiedliche Abonnements von Magazinen und Zeitschriften, die sonst in Innsbruck nicht zu finden sind, liegen bei uns aus. Z.B. die SOZ, le monde diplomatique, Z Zeitschrift für marxistische Erneuerung, graswurzel revolution, contraste, Analyse & Kritik, Tagebuch, Jacobin Italia, Gefangenen Info, Anschläge, Solution, Yeni Demokrasi uvm.
Ergänzend finden unregelmäßig Lesungen und Vorträge stattf.
Im abtrennbaren Bereich neben der Bar rechts gibt es die Option, sich als Gruppe zu treffen, eine Sitzung / ein Plenum zu organisieren oder einfach nur eine private Feier abzuhalten.
Es gibt Raum für kleine Akustikkonzerte – diese finden regelmäßig in Form der Slow Session, dem Falafel-Musik Abend u.ä. bei uns statt.
Allgemein liegt uns Kultur, gerade im Bereich der noch weniger populären Kulturschaffenden, am Herzen. Das „Il Corvo“ soll Künstlerinnen die Möglichkeit bieten, sich untereinander auszutauschen und Treffpunkt fortschrittliche Kunst sein.
Das Lokal soll aber auch Anlaufstelle für Menschen sein können, die Sorgen plagen. Kollektivität entsteht durch ernsthafte Solidarität! Negativer Asylentscheid? Bevorstehende Operation? Kündigung? Wir können vielleicht kaum eines der Probleme wirklich lösen, trotzdem sind wir österreichweit gut vernetzt. Wir können helfen Personen an die richtigen Stellen weiterzuleiten oder haben zumindest Zeit, uns auf einen Kaffee zusammenzusetzen und einfach zuzuhören.
Besonders selbstorganisierter Austausch unter betroffenen Personen liegt uns dabei am Herzen. Dazu gehören z.B. die regelmässigen Treffen der Behinderten-Selbstorganisierung.
Wir freuen uns auf deinen/euren Besuch
P.S. Bei uns kann nur bar gezahlt werden.